Verwaltungsgemeinschaft
Giebelstadt
Bericht Schulsozialarbeit
Frau Paterman, die gemeindliche Sozialpädagogin, berichtet dem Gremium von ihrer Arbeit an der Grundschule. Dort liegen seit der auch personellen Trennung von Schul- und Gemeindesozialarbeit ihre Aufgabenbereiche. Selbstverständlich erfolgt der regelmäßige Austausch mit Frau Beschler, die im zweitgenannten Bereich eigenverantwortlich tätig ist. Eine Auflistung der unterschiedlichen Aufgabenbereiche war zur Vorbereitung auf die heutige Sitzung im Ratsinformationssystem eingestellt.
Frau Paterman gibt einen Einblick in ihre wichtigsten Aufgaben:
- Sie ist z. B. bei Verhaltensauffälligkeiten von Schüler*innen gefordert, wenn es einer besonderen, individuellen Betreuung (Einzelintervention) bedarf.
- Bei vermehrt festzustellenden Konzentrationsstörungen sind immer wieder Gruppenübungen notwendig, die sie durchführt.
- Klassentraining ist erforderlich, wenn z. B. durch immer wieder vorkommende Zu- und Wegzüge während des Schuljahrs eine verstärkte Unruhe in den Klassen festgestellt wird (nicht zustande kommende Klassengemeinschaften) oder durch häufige Vertretungsstunden aufgrund erkrankter Lehrkräfte die notwendige Lehrerbeziehung fehlt.
- Elternbetreuung ist sehr häufig bei Scheidungssituationen oder außerschulischen Problemfeldern notwendig. Dabei wird sie inzwischen von jungen Elternteilen um Hilfestellung gebeten, zu denen sie früher in der Schule oder im Jugendzentrum eine Vertrauensbasis schaffen konnte und somit Bezugsperson sei.
- Ein enger Austausch erfolgt mit der SkF-Außenstelle der Erziehungs- und Familienberatungsstelle und der Leitung des Familienstützpunkts Giebelstadt, die beide im Evangelischen Gemeindehaus untergebracht sind. Auch mit den Fachstellen für Kinder- und Jugendpsychiatrie arbeitet sie eng zusammen, um eine möglichst optimale Betreuung zu erreichen.
- Projekte wie bspw. Pausenhelfer, Schülerrat, Leseclub oder Angebote zur Leseförderung wurden von ihr initiiert. Diese haben sich inzwischen etabliert, müssen aber jedes Jahr neu angestoßen und aktiv begleitet werden.
- Unterstützung von Eltern wird häufig bei Alleinerziehenden geleistet, die sich auch auf Bereiche des Alltags erstrecken (Einkaufen, Antragstellung auf finanzielle Unterstützung bei Zahlungsschwierigkeiten, z. B. bei den AWO-Elternbeiträgen).
- Bei freiwilliger Bereitschaft der Eltern führt sie Hausbesuche durch, um dort Ansätze für benötigte Hilfe zu besprechen und zu finden.
- Bei den Büroarbeiten nennt sie die Schwerpunktbereiche Dokumentation der Betreuung und Datenschutz, denen immer größere Bedeutung zukommt.
- Seit Jahren unterstützen Bundesfreiwilligendienstleistende (BuFDis) die Projektarbeit in der Schule. Ihre Aufgabe ist die Erstellung der Arbeitspläne sowie die Anleitung und Betreuung der BuFDis.
- Sie arbeitet im Schulentwicklungsteam mit, um die wichtige Aufgabe voranzubringen, Kinder bestmöglich zu fördern und Teil der Gemeinde werden zu lassen.
- Die Mitarbeiterinnen der AWO für die OGTS (zuvor Mittagsbetreuung) werden von ihr gecoacht, da diese in der Regel keine pädagogische Vorbildung hätten. Der offizielle Arbeitgeber, die AWO, "mischt sich hier nur bedingt ein". Grundsätzlich ist es sehr wichtig, die Mitarbeiterinnen bestmöglich zu fördern, da es schwierig ist, genügend Personal für zwei bis drei Stunden über die Mittagszeit zu finden. Da in Giebelstadt sehr gute und engagierte Mitarbeiterinnen eingesetzt sind, gilt es, diese zu halten. Frau Paterman unterstützt das Team und die Teamleitung bei Dienstbesprechungen und der gemeinsamen Jahresplanung mit den Kolleginnen.
- Aktuell unterstützt sie Frau Betschler bei der Ferienbetreuung, da dort in diesem Jahr sehr viele Überstunden angefallen seien. Die Entlastung erstreckt sich aber ausdrücklich nicht auf den Abenteuerspielplatz, der nach wie vor ausschließlich durch Frau Betschler geplant, organisiert und durchgeführt wird. Für das kommende Jahr wird geprüft, ob eine interkommunale Ferienbetreuung möglich ist, um eine bessere Auslastung zu erreichen.
- Sozialstunden, die von Kindern und Jugendlichen geleistet werden müssen, werden von ihr koordiniert und vermittelt. Auf Nachfrage aus dem Gremium informiert Frau Paterman, dass es sich nicht unbedingt um Kinder aus der Gemeinde handele, die Sozialisierungsstunden ableisten müssen. Dennoch erfolgt die Betreuung durch sie.
In der weiteren Diskussion wird das aktuell aufgetretene Problem der Kostentragung für Fortbildungsmaßnahmen thematisiert. Auch wenn die AWO prinzipiell Fortbildungen anbieten muss, kommen diese aber nur bedingt fachlich der OGTS-Betreuung zu Gute. Aufgrund genügend negativer Erfahrungen in der Vergangenheit sucht Frau Paterman daher für die Mitarbeiterinnen nach bedarfsgerechten Fortbildungsmaßnahmen mit einem pädagogischen Hintergrund. Allerdings wurde jetzt mitgeteilt, dass diese von der Gemeinde zu zahlen seien, da sie ansonsten über den Defizitausgleich ohnehin der Kommune in Rechnung gestellt werden. Diese bislang nicht bekannte "Vertragsauslegung" werde aber zurzeit über die Gemeindeverwaltung, Herrn Neef, überprüft.
In diesem Zusammenhang wird auch über die schon vor Jahren vorsichtig formulierten, von der Gemeinde seinerzeit aber nicht unterstützten Überlegungen von Schule und Schulsozialarbeit diskutiert, den Vertrag für Ganztags- und Mittagsbetreuung mit der AWO zu kündigen und die Betreuungsangebote mit gemeindlichem Personal sicherzustellen. Im Gremium besteht zumindest die Bereitschaft, sich mit diesem Thema erneut zu beschäftigen.
Nachdem keine weiteren Fragen gestellt werden, richtet Frau Paterman noch die Bitte an die Anwesenden, die Adventsvorleseaktion am 21. Dezember aktiv zu unterstützen, sofern dies zeitlich einzurichten wäre. Die entsprechende Mail mit den Details schickt sie auf Wunsch aus dem Gremium an den Vorsitzenden, der die Weiterleitung an alle Marktgemeinderatsmitglieder zusagt.
Verwaltungsgemeinschaft GiebelstadtMarktplatz 3, 97232 Giebelstadt
Tel.: 0 93 34 / 8 08 - 0
E-Mail: info@giebelstadt.de