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öffentlich


Planungsüberlegungen zum Bau eines Erdbeckens zur Zwischenlagerung von Gülle in der Gmkg. Herchsheim



Sachvortrag:
Wie dem Marktgemeinderat in seiner Sitzung am 20.01.2020 unter TOP 09 bereits mitgeteilt, wurden der Verwaltung die Planungsüberlegungen des Maschinenring Maindreieck vorgestellt, aufgrund der Änderung der Düngeverordnung Erdbecken zur Zwischenlagerung von Gülle zu bauen. Eines dieser Becken könnte in der Gemarkung Herchsheim errichtet werden, da hierfür ein entsprechend großes und verkehrstechnisch gut erreichbares Grundstück angeboten wurde. Mögliche Konfliktpotentiale wurde den Vertretern des Maschinenrings bereits mitgeteilt, die geprüft werden sollten.
 
In der heutigen Sitzung begrüßt der Vorsitzende Herrn Zipfel vom Maschinenring Maindreieck, der das mögliche Vorhaben ausführlich anhand einer Präsentation vorstellt und für Fragen dem Gremium zur Verfügung steht.
 
Es wurde festgestellt, dass das Volumen des Beckens inzwischen von 6.500 m³ auf 10.000 m³ vergrößert wurde. Auf Nachfrage wurde darauf hingewiesen, dass die Größe aufgrund von mehreren Faktoren (Bundesimmissionsschutzgesetz, neue Düngemittelverordnung) erhöht werden musste, damit aktuell alle Anforderungen erfüllt sind. Eine vergleichbare Anlage gibt es in Unterfranken bisher nicht. Die Geruchsbelästigung bleibt aufgrund des windgeschützten Baus des Erdbeckens relativ gering.
 
Die An- bzw. Abfahrt wird in Fässern durch Schlepper oder LKW erfolgen. Vor einer Entnahme muss die Gülle aufgerührt (homogenisiert) werden. Hierdurch kann eine leichte Geruchsbildung entstehen. Die Ausbringung erfolgt dann im Frühjahr auf naheliegenden Feldern.
 
Für die "Gülle-Genossenschaft" soll der Radius für teilnehmende Betriebe max. 5-8 km betragen. Aktuell haben acht Betriebe, die innerhalb dieses Radiusses liegen, Interesse bekundet. Der am weitesten entfernt liegende Betrieb vom aktuellen Standort befindet sich in Gaurettersheim. Es handelt sich demnach um eine Genossenschaft, die einen engen Ortsbezug haben.
 
Nachgefragt wird, wie das vorgestellte Modell dauerhaft sichergestellt werden kann, wenn z. B. ein Viehbetrieb aufhört. Aus Sicht des Maschinenrings ist diese Gefahr gering, da es sich um "junge" Betriebe handelt, die vor noch nicht allzu langer Zeit in ihre Ställe investiert hätten. Dadurch haben sie auch ein starkes Interesse am Fortbestand. Aktuell ist nicht angedacht, dass im Fall ausscheidender Genossen als Kompensation Gülle von weit entfernten Betrieben angefahren wird. Eher könnte sich ein Betrieb weiterentwickeln und so das dann fehlende Volumen auffüllen. Im Übrigen muss auch immer sichergestellt sein, von woher angeliefert wurde und welche Inhaltsstoffe eingelagert und ausgebracht werden.
 
Weiterhin wird nachgefragt, ob der geplante Standort schon festgelegt oder noch variabel wäre, ebenso, ob es der einzige Standort sei. Herr Zipfel bestätigt, dass der Standort noch variabel sei, allerdings aktuell der einzige in dem geplanten Gebiet. Der Standort Gelchsheim als dritter Standort hat sich zerschlagen, da aufgrund der vorhandenen Biogasanlage keine Gärreste angeliefert werden dürfen.
 
Kritisch wird angemerkt, dass durch das erhöhte Verkehrsaufkommen die Wirtschaftswege im Laufe der Zeit durch den Schwerlastverkehr stark beeinträchtigt werden und möglicherweise nach einigen Jahren saniert werden müssten. Herr Zipfel sagt zu, dass sich der Maschinenring an der Wegeunterhaltung bzw. -sanierung beteiligen würde. Dies müsste zu gegebener Zeit vertraglich geregelt werden.
 
Nach seiner Aussage wäre das Gewässer nebenan laut Auskunft des Wasserwirtschaftsamts kein Problem. Auch wurde der geplante Standort mit dem Landratsamt schon vorbesprochen. Im Laufe der Diskussion wird allerdings festgestellt, dass bis zum Bau der Umgehung der B19 für die Zufahrt zur Lagune aktuell kein Linksabbiegen von Euerhausen kommend oder nach Herchsheim fahrend zulässig wäre. Eine Ausweichroute erscheint nicht möglich, da für LKW die Feldwege nicht genutzt werden sollten. Nachdem der Bau der Umgehungsstraße noch bis zu fünf Jahre dauern kann, erscheint die Durchführung aktuell als nicht realisierbar. Ein neuer Lösungsvorschlag für einen geeigneten Standort ist somit erforderlich und wünschenswert.
 
Der Vorsitzende fasst die Erkenntnisse aus der Diskussion zusammen und bestätigt, dass bei Erfüllung der Rahmenbedingungen das geplante Vorhaben positiv gesehen wird und die Gemeinde keine Einwände hätte. Geeignete gemeindliche Grundstücke für das Vorhaben können aktuell jedoch nicht angeboten werden. Er bittet Herrn Zipfel, die Verwaltung auf dem Laufenden zu halten und bedankt sich bei ihm für die Vorstellung.








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Tel.: 0 93 34 / 8 08 - 0
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