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öffentlich


Schaltzeiten der Straßenbeleuchtung



Sachvortrag:
In der Sitzung des Marktgemeinderates am 02.03.2020 wurde aus dem Gremium vorgeschlagen, die Straßenbeleuchtung ab einer bestimmten Uhrzeit abzuschalten. Die Verwaltung wurde beauftragt zu ermitteln, wann dieser Antrag zuletzt behandelt wurde und ob eine Abschaltung von sinnvoll begrenzten Abschnitten technisch möglich ist.
 
Letztmals wurde über eine Reduzierung der Brenndauer im Jahr 2012 diskutiert. In den Jahren vorher erfolgte die Diskussion häufiger. Von einer kurzen Abschaltung in der Nacht wurde durch N-ERGIE damals abgeraten, da die Stromersparnis zumindest zu einem Teil durch eine höhere Anzahl an defekten Beleuchtungsröhren (durch häufigeres Ein- und Ausschalten) aufgezehrt worden wäre. Zusätzlich wären durch die erforderlichen Umbaumaßnahmen an den Schaltschränken weitere Kosten entstanden.
 
Auf eine längere Abschaltung mit einem höheren Einspareffekt konnte man sich politisch nicht einigen, da sowohl "Spätheimkehrern" wie auch "Frühschichtlern" kein Weg im Dunkeln zugemutet werden sollte. Letztlich wurde dann als Kompromiss vorgeschlagen, die Ein- und Ausschaltzeitpunkte um jeweils 20 Minuten "einzukürzen". Nach eingehender Diskussion mit N-ERGIE und Beobachtungen der Schaltzeitpunkte durch Mitarbeiter der VGem blieben von den 40 Minuten Reduzierung nur noch 10 Minuten übrig.
Um diese veränderte Abschaltzeit zu realisieren, hätten an allen 17 Schaltstellen die Relais zu einem Preis von 45 € je Schaltstelle getauscht werden müssen. Inkl. der Anfahrtspauschale wären Kosten von rd. 1.000 € (brutto) anfallen. Vor diesem Hintergrund wurde der Beschluss zu Einengung der Schaltzeiten am 03.12.2012 wieder aufgehoben und es blieb bei den Schaltzeiten laut Brennkalender.
 
Grundsätzlich gibt es heute noch dieselben Bedingungen. Eine merkliche Einsparung kann es nur geben, wenn während der Nacht eine Abschaltung erfolgt. Diese ist jetzt aufgrund der Umstellung von Leuchtröhren auf LED-Technik in 2018 ohne nennenswerten zusätzlichen Verschleiß möglich.
Der zuständige Mitarbeiter der N-ERGIE hat folgende Werte ermittelt:
 
"Derzeit haben alle Leuchten zusammen eine Leistung von  ca. 20,7 KW.
Eine Stunde Abschaltung pro Nacht würde folgende Einsparung bedeuten.
20,7 KW x 1 h x 365 Tage = 7.555 kWh pro Jahr x 0,25 € = 1.888 € pro Jahr  brutto
Bei drei Stunden Abschaltung pro Nacht wäre dies z. B. 5.666 € pro Jahr  brutto."
 
Um diese Einsparung zu erreichen, müssten tatsächlich alle vorhanden Leuchten abgeschaltet werden. Dazu müssten auch in allen 17 Schaltstellen die Relais getauscht und die entsprechenden Kosten in Kauf genommen werden. Wenn nur einzelne Abschnitte abgeschaltet würden, wären bei niedrigeren Kosten auch geringere Einsparungen zu verzeichnen. Ein Plan der entsprechenden Schaltkreise für Giebelstadt ist beigefügt.
 
Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob eine vollständige Abschaltung für eine bestimmte Zeit politisch tatsächlich gewollt ist. Noch schwieriger wird es, nur bestimmte Straßenzüge abzuschalten. Da sich diese nicht immer klar abgrenzen lassen, wird es zu Diskussionen bei den Bürger*innen kommen.
Für die Ortsteile liegt kein Plan der Schaltkreise vor, er kann jedoch auf Anfrage erstellt werden. Kleinere Ortsteile haben allerdings immer nur einen einzigen Schaltkreis. Ein separates Schalten einzelner Straßenzüge ist damit nicht möglich.
 
Vor diesem Hintergrund hat N-ERGIE eine neue Alternative im Programm (siehe Anlage). Die neueste Leuchtmittelgeneration kann entsprechend einer internen Programmierung des einzelnen Leuchtmittels das Licht in sechs Abschnitten über die Nacht hindurch von 100 % auf bis zu 35 % dimmen und danach wieder auf 100 % hochfahren. Dadurch ergibt sich rechnerisch eine Energieersparnis von 25 %. Da hierzu weder die einzelnen Leuchten noch die Schaltstellen umgebaut werden müssen, ist es im Hinblick auf die Investition eine interessante Lösung. Außerdem werden Anwohner und Insekten von unnötiger "Lichtverschmutzung" geschützt.
 
Der Tausch der Leuchten könnte von N-ERGIE bei der nächsten TÜV-Inspektion ohne die Berechnung von Arbeitszeit erledigt werden. Dieser Termin ist allerdings erst Mitte 2022 wieder fällig.
Die bisherigen Leuchtmittel sind erst seit Mitte 2018 in Betrieb und sollten eigentlich acht Jahre genutzt werden. Die damalige Investition von rd. 81.000 € wird sich voraussichtlich Ende 2020 amortisiert haben.
 
Bei einem vorzeitigen Tausch Mitte 2022 landen jedoch noch voll funktionsfähige Leuchtmittel im Müll und der Markt Giebelstadt muss zumindest ein Teil der Kosten für die neuen Leuchtmittel selbst tragen, da N-ERGIE mit einer Laufzeit von acht Jahren kalkuliert hat.
 
Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung über "Ausschaltzeiten" und vorzeitigem Tausch der Leuchtmittel zu treffen.
 
Mehrheitlich wird ein Tausch zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt. Es sollte zumindest spätestens Anfang 2022 erneut über eine solch grundsätzlich interessante Lösung beraten und beschlossen werden.
 
Aus dem Gremium wird gebeten zu prüfen, ob die neuen dimmbaren Leuchtmittel im Einzelfall (Defekt der jetzigen LED-Lampe) bereits beim Ersatz des Leuchtmittels eingebaut werden können.

Beschluss:
Ein Wechsel der Leuchtmittel bzw. ein Abschalten zu bestimmten Nachtzeiten soll aktuell nicht erfolgen. Spätestens Anfang 2022 soll der Vorgang erneut dem Gremium zur Diskussion und Beschlussfassung vorgelegt werden.

Abstimmungsergebnis:
 
Ja-Stimmen:
9
Nein-Stimmen:
0
Persönlich beteiligt:
0
 




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Verwaltungsgemeinschaft Giebelstadt
Marktplatz 3, 97232 Giebelstadt
Tel.: 0 93 34 / 8 08 - 0
E-Mail: info@giebelstadt.de
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