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öffentlich


Sportgelände am Güßgraben in Giebelstadt
- Unterstützung des Sportvereins bei Pflege und Instandhaltung der Außenanlagen



Sachvortrag:
Mit Schreiben vom 09.01.2022 hatte der Sportverein den Aufwand dargestellt, der für die Pflege und Instandhaltung der Außenanlagen erforderlich ist. Aufgrund verschiedener Einflüsse wird eine Sicherstellung dieser Arbeiten als zukünftig nicht mehr leistbar gesehen und daher um eine nachhaltige Unterstützung gebeten.
 
Der Vorsitzende hatte den Antrag in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 19.01.2022 eingehend vorgestellt. In diesem werden von der Vereinsführung verschiedene Unterstützungsvarianten aufgezeigt. Im Gremium wurde daraufhin kontrovers über die unterschiedlichen Sichtweisen zu diesem Antrag diskutiert. Zum Teil wurde der Antrag kritisch, zum Teil jedoch auch positiv gesehen. Thematisiert wurden vor allem die Höhe der Mitgliedsbeiträge, die Bereitschaft der Mitglieder zur Unterstützung der Arbeiten am Sportgelände und die vertraglichen Bedingungen aus dem Pachtvertrag. Aus dem Gremium wurde darauf hingewiesen, dass andere Vereine neben den Beiträgen auch andere Finanzierungsmöglichkeiten wie Veranstaltungen, Spenden, Sponsoring, Crowdfounding usw. nutzen. Auch die Möglichkeit, einen Teil der Mitgliedsbeiträge als Arbeitsleistung einzubringen, wurde als positives, in anderen Vereinen erfolgreich praktiziertes Beispiel genannt.
 
Es bestand Übereinstimmung, dass die beiden Vorsitzenden in eine der nächsten Sitzungen kommen und die Problematik persönlich vorstellen sollen. Vorab wäre abzuprüfen, in welcher Höhe die Beiträge sich im Vergleich zu anderen Sportvereinen bewegen und welche Obergrenzen für Zuschüsse vom BLSV vorgegeben sind. Es sollte beachtet werden, dass neben dem Sportverein auch andere Vereine aufwändige Jugendarbeit betreiben und ebenfalls entsprechende Unterstützung einfordern werden. Teilweise wurden beim Sportverein nicht finanzielle Probleme, sondern fehlende Motivation der Mitglieder gesehen. Die Verwaltung wurde gebeten, die Zahlen zum Sportgelände Eibelstadt einzuholen. Dort werden nach den Angaben bei einem Ortstermin vor einigen Jahren Pflege und Unterhalt der Anlage von der Stadt durchgeführt, die diese Kosten dem Verein als Pachtzahlung in Rechnung stellt. Dies wurde zugesagt.
 
Zwischenzeitlich gab es ein entsprechendes Gespräch auf Verwaltungsebene. Darin wurde mitgeteilt, dass die Stadt Eibelstadt die gesamten Pflegearbeiten auf dem Gelände erledigt bzw. bezahlt. Die das Gelände nutzenden Vereine bezahlen zusammen jährlich rd. 5.000 € für die Nutzung. Im Haushaltsplan 2021 war ein Defizit in Höhe von rd. 69.000 € eingeplant. Tatsächlich lag dieses bei rd. 40.000 €. Das Sachbuch 2021 ist dem TOP als Anlage beigefügt.
 
Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt der Vorsitzende Herrn Lutz und Herrn Hirsch, 1. und 2. Vorsitzende der Spvgg Giebelstadt, und gibt ihnen die Möglichkeit, den Antrag vom 09.01.2022 nochmals zu erläutern. Herr Lutz weist darauf hin, dass mit diesem Schreiben keine Forderungen gegenüber der Gemeinde gestellt werden, sondern vielmehr eine Schilderung des Sachverhalts mit einer unverbindlichen Anfrage nach Unterstützung an die Gemeinde gehen sollte. Zwischenzeitlich wurden weitere Entscheidungen im Sportverein getroffen. Dies sind insbesondere:
 
Platzwart
Herr Lutz hat seine Aufgabe als Platzwart an eine neue Person abgegeben und unterstützt diese. Somit wurde der Stundenumfang im Bereich Platzwart erhöht.
 
Vermietung Vereinsheim
Entgegen der langjährigen Auffassung wird das Vereinsheim nun vermietet, um mehr Einnahmen zu erzielen.
 
Arbeitsleistung
Von der Vereinsführung wird derzeit geprüft, von den Aktiven der Fußballabteilung die Einbringung von Arbeitsleistungen einzufordern.
 
Im Weiteren wird darauf hingewiesen, dass der Sportverein zwischenzeitlich ein mittelständischer Betrieb ist, der von einem ehrenamtlichen Vorstandsteam geführt wird. Je Mannschaft sind aktuell drei bis vier Trainer/Betreuer nötig, wo früher eine Person ausreichend war. Aufgrund des hohen Personalbedarfs bei der Betreuung der vielen Mannschaften ist es umso schwerer, Personal für die Pflege der Sportanlagen zu finden. Der Sportverein hat nach Auskunft der beiden Vorsitzenden weiterhin das Ziel, sich finanziell selbst zu tragen und nicht auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Früher stand im Mittelpunkt des Vereinsgeschehens und der Vereinsaufgabe der Sportbetrieb. Heute muss und wird Sozialarbeit geleistet. Zusätzlich erschwert die zunehmende Bürokratie und der zunehmende Verwaltungsaufwand die Gewinnung von weiteren ehrenamtlichen Unterstützern. Sowohl Bürokratie wie Verwaltungsaufwand sind weiter steigend. Die bisherigen Mitgliedsbeiträge können auch nicht beliebig weiter gesteigert werden und finden da ihre Grenze, wo Mitglieder den Verein wegen steigender Beiträge verlassen.
 
Das Grundproblem ist aus Sicht des Vereins jedoch nicht in der Leistung der Verwaltung, sondern in der Pflege der drei Hektar großen Außenfläche zu suchen. Eine einmalige finanzielle Unterstützung würde somit das Problem des Vereins nicht lösen. Eine Lösung könnte jedoch sein, wenn die Gemeinde die vollständige Pflege der Außenanlage übernimmt. Aus Sicht des Vereins sollte auch kein Antrag im Schreiben gestellt werden, sondern die Situation im Ganzen geschildert und auch im Gesamten betrachtet und diskutiert werden. Beim Blick in die Zukunft ist zudem festzustellen, dass es schwierig werden könnte, neben den Trainern und Betreuern ehrenamtliche Vorstandsmitglieder zu finden. Um dies weiterhin sicherzustellen, müssen der Verein zukunftsfähig aufgestellt werden und die Aufgaben leistbar sein.
 
Ein Problem ist auch, dass die Außenanlagen sehr pflegeaufwendig angelegt wurden, eine Änderung der Situation jedoch enorme Investitionskosten mit sich bringen würden. Vom Verein wird darauf hingewiesen, dass jegliche Entscheidung des Marktgemeinderats akzeptiert wird, eine Unterstützung aber in jedem Fall erforderlich sei. Auf die Frage, ob es sinnvoll wäre, Eltern und weitere Ehrenamtliche einzubinden, wird geantwortet, dass diese Helfer ja auch organisiert werden müssen, wofür wieder eine entsprechende Kraft nötig wäre.
 
Im Hinblick auf die Vergabe der Pflegearbeiten an eine Firma ergibt sich folgende Rechnung:
13 ct/m² x 3 ha = rd. 40.000 € im Jahr.
 
Vom Sportverein wird noch darauf hingewiesen, dass die vorhandenen Mähroboter zwar die Pflegearbeiten erleichtern und unterstützen., trotzdem jedoch die Mäharbeiten zusätzlich vor Spieltagen mit einem Spindelmäher erfolgen müssen. Dieses Gerät allein kostet gebraucht rund 25.000 € und könnte alternativ ggf. auch wie in Bütthard geleast werden. Die aktuellen Schulden des Vereins müssen noch acht bis zehn Jahre bedient werden. Im Hinblick auf eine mögliche Änderung der Vorstandsstruktur (Vorstand Platz, Vorstand Gebäude usw.) steht derzeit noch die Satzung, aber vor allem auch die Bereitschaft geeigneter Personen, im Wege.
 
Im Gremium wird vor allem hervorgehoben, dass eine Lösung hinsichtlich einer zusätzlichen Förderung nach Möglichkeit eine Gleichbehandlung aller Vereine berücksichtigen soll. Ähnliche Probleme im Hinblick auf die Personalsituation werden aus dem Gremium auch bei Bürgervereinen, Wegeunterhaltungsvereinen, Musikvereinen usw. gesehen. Eine Lösung der finanziellen Frage könnte eine Erhöhung der Jugendförderung im Bereich der Vereinsförderrichtlinien sein. Zu berücksichtigen ist in jedem Fall, dass jegliche Anpassung künftig Mehrkosten im gemeindlichen Haushalt verursachen wird. Im Bereich der Betreuung wird auch die Unterstützung durch die gemeindlichen Sozialpädagogen angesprochen. Einen konkreten Vorschlag für eine Umsetzung hierfür gibt es jedoch nicht.
 
Aus Sicht des Sportvereins ist es nicht unbedingt erforderlich, alle Vereine gleich zu behandeln. Der Sportverein hat durch die Pflege und den Unterhalt eines Gebäudes sowie die Pflege und den Unterhalt der Sportanlagen mit Nebenflächen eine Aufgabe, die andere Vereine in diesem Umfang nicht erfüllen müssen. Insofern wäre es auch denkbar, hier eine andere Unterstützung gerade für diesen Bereich festzulegen. Es wird auch darauf hingewiesen, dass der Sportverein als größter Verein in Giebelstadt eine andere Struktur benötigt und deshalb auch anders strukturiert ist. Auch ist der Zusammenhalt in den Ortsteilen und in kleinere Gemeinden größer und somit die Bereitschaft höher, sich ehrenamtlich zu engagieren. Somit ist die Aufgabe für den Sportverein aufgrund der vielen Zuzüge, auch im Hinblick auf die Integration, schwieriger als für andere Vereine. Bereits erfolgte Ansprachen geeigneter Personen blieben größtenteils ohne Erfolg.
 
Der Vorsitzende verweist auf die bestehende Vereinbarung zwischen dem Sportverein und der Gemeinde. Ggf. würde es aus seiner Sicht erforderlich sein, die Pflegearbeiten bei fehlendem ehrenamtlichen Engagement auszulagern und zu bezahlen. Auftraggeber müsste aufgrund der vertraglichen Vereinbarung aber der Sportverein sein. Aus dem Gremium wird noch darauf hingewiesen, dass neben dem Sportverein auch andere Vereine Sozialarbeit im Rahmen der üblichen Vereinstätigkeit betreiben. Es wird auch hinterfragt, ob es sinnvoll ist, die Vertrauensfrage an die Mitglieder zu stellen und mit der Auflösung des Vereins zu drohen, sofern keine weitere Unterstützung erfolgt.
 
Abschließend stellt der Vorsitzende fest, dass die Florian-Geyer-Festspielgemeinschaft und die Spvgg die Vereine mit den aktuell größten Problemen sind und hierfür eine Unterstützungslösung gefunden werden soll. Er verweist auf die wichtige Reaktivierung des Runden Tisches Vereine und Ehrenamt, auch wenn dieser vom 2. Vorsitzenden der Spvgg als Zeitverschwendung angesehen wird. Aus Sicht des Vorsitzenden ist der Austausch unter den Vereinen wichtig, um gegenseitig voneinander zu profitieren und sich gegenseitig zu unterstützen. Dass er darüber hinaus gezielte Gespräche bei besonderen Herausforderungen geben muss und dem auch bereits Rechnung getragen wurde, zeigen die konkreten individuellen Gespräche zwischen Verwaltung und Sportverein bzw. Verwaltung und "Geyern"
 
Die Fraktionen werden gebeten, mögliche Varianten der Unterstützung vorzuschlagen, um in einer nächsten Sitzung eine konkrete Beschlussempfehlung für den Marktgemeinderat erarbeiten zu können.








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Verwaltungsgemeinschaft Giebelstadt
Marktplatz 3, 97232 Giebelstadt
Tel.: 0 93 34 / 8 08 - 0
E-Mail: info@giebelstadt.de
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