Entwurfsplanung Parkplatz Würzburger Straße

Zum TOP sind Herr Schneider von Ingenieurbüro Arz und Herr Schäffner von Ingenieurbüro arc.grün anwesend.

 

Auf die Sitzungen des Marktgemeinderats vom 19.08.2019 und des Bau- und Umweltausschusses vom 08.06.2020 wird verwiesen. Die Ergebnisse der erforderlichen Abstimmungsgespräche, die Vorstellungen des Marktgemeinderats und des Bau- und Umweltausschusses sowie die Vorgaben der Fachbehörden, insbesondere hinsichtlich der Linksabbiegespur, sind vom Planer in die Entwurfsplanung eingearbeitet.

 

Der Bau- und Umweltausschuss bat darum, bei der Planung der Stromkabelverlegung auf dem Parkplatz eine entsprechende Erweiterung der E-Ladestation-Stellplätze zu berücksichtigen. Die Schleppkurvendarstellung sollte überprüft werden, da sie im Widerspruch zu der Grünflächen- bzw. Linksabbiegespurplanung stand. Geprüft werden sollte, dass ggf. eine größere Hartplatzfläche (45m x 22m) sowie die Laufbahn und die Anlaufbahn für Weitsprung ausreichend in der Regenwasserbewirtschaftung berücksichtig werden kann.

 

Für das Vorhaben liegt noch keine Baugenehmigung vor. Diese ist nach Freigabe der Entwurfsplanung zu beantragen.

 

Herr Schäffner erläutert dem Gremium anhand des Entwurfsplans den aktuellen Stand. Im Konzept vorgesehen sind fünf Behindertenparkplätze, sechs E-Ladestation-Stellplätze und fünf Motorradstellplätze. Geplant ist, dass die Parkplätze mit Rasenfugenpflaster befestigt und die Fahrbahnen asphaltiert werden. Die Stellplatzbreite für die einzelnen Parkplätze ist entsprechend der Vorgaben des Gremiums mit 2,70 m vorgesehen. Zwei Bushaltestellen mit Wartehäuschen sind ebenfalls eingeplant. Die große Vegetationsfläche soll mit rund 70 Bäumen und 100 Sträuchern bepflanzt werden. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich nach der Kostenberechnung auf rund 1,45 Mio. € brutto.

 

Die Eignung des Parkplatzes auch für Wohnmobilstellplätze wird vom Planer als nur bedingt geeignet angesehen. Temporär wäre es durchaus möglich, aber für eine dauerhafte Lösung sind bestimmte Voraussetzungen nicht gegeben. Hierfür benötigte Ver- und Entsorgungseinrichtungen müssten noch zusätzlich eingeplant werden. Im Marktgemeinderat besteht Einigkeit, auf dieser Fläche keine eigenen Stellplätze für Wohnmobile auszuweisen.

 

Aus dem Gremium wird nachgefragt, ob bei den E-Ladestationen die Infrastruktur für mehr als sechs Plätze eingeplant wurde, da diese zukünftig verstärkt nachgefragt werden. Hier sollte der Markt Giebelstadt mit dem Stromanbieter im Vorfeld klären, ob eine ausreichende Erweiterung erfolgen kann und in welcher Form (z. B. Leerrohre) eine flexible Erweiterung jederzeit möglich sei. Eine entsprechende Abklärung mit dem Versorger soll durch die Verwaltung erfolgen.  

 

Zur vorgelegten Kostenberechnung werden Fragen zu einigen Positionen vom Planer erläutert. So wird z. B. bei der Bodenverbesserung ein Betrag von 75.000 € angesetzt. Da der Parkplatz eine ausreichende Standfestigkeit aufweisen muss, muss der anstehende Lössboden mit Kalkzugabe gebunden oder durch grobes Steinmaterial ersetzt werden. Wirtschaftlicher ist dabei das Einfräsen des Bindemittels.

Die Überdachung der Bushaltestelle wird mit 50.000 € veranschlagt. Geplant ist eine Stahl-Glas-Konstruktion mit ausreichend Sitzplätzen. Ob diese überhaupt notwendig sind, wird kritisch hinterfragt. Dies gilt insbesondere für die Abfallbehälter, die mit 1.100 € veranschlagt werden. Für einen stabilen Abfallbehälter für den Einsatz im öffentlichen Raum liegen die Kosten für den Planer hier im Normalbereich.

Wie schon in früheren Sitzungen wird kritisiert, dass ein Baum mit 700 €, zzgl. der hinzuzurechnenden Positionen sogar mit 1.000 € veranschlagt sei. Vom Planer werden die Kosten anschaulich dargelegt. Da die Bäume nach dem Umfang des Stammes berechnet werden und mindestens einen Umfang von 14-16 cm haben sollen, drei- bis viermal verpflanzt sein müssen und zu den Liefer- und Pflanzleistungen auch Pflanzgrube, Substrat, Bewässerungssystem und Anwachsgarantie hinzugerechnet werden müssen, sind die Kosten marktüblich. Dies wird auch vom Planer Schneider und vom Vorsitzenden bestätigt.

 

Es wird angeregt, zu den fünf geplanten Motorradstellplätzen noch zusätzlich weitere zur Verfügung zu stellen. Dies wird im Gremium kontrovers diskutiert, eine jetzige Erweiterung mehrheitlich abgelehnt. Sollten die vorhandenen Stellplätze tatsächlich zu wenig sein, soll eine spätere Umwandlung bzw. zusätzliche Einrichtung erfolgen.

 

Herr Schneider vom Ingenieurbüro Arz erläutert dem Gremium die erste Entwurfsplanung zur Linksabbiegespur und zur Regenwasserbewirtschaftung. Die vorhandene B19-Fahrbahn soll beim Bau der Linksabbiegespur möglichst erhalten bleiben und eine Verbreiterung so gering wie notwendig erfolgen.

 

Bei der Bemessung zum Rückhalteraum für das Regenwasser wurden drei mögliche Varianten angenommen (nur Parkplatz, Parkplatz mit Halle, Außensportfläche und angrenzende Flächen, gesamtes Areal zzgl. der Option Gesundheitszentrum). Das erforderliche Volumen für ein Regenrückhaltebecken bzw. das Rückhaltebecken an sich kann auf dem Gelände verwirklicht werden und hat auch keine negativen Auswirkungen auf das Regenrückhaltebecken im Baugebiet Langenwiesengraben bzw. die Oberflächenentwässerung im Baugebiet Ingo III. Aufgrund der aktuellen Situation konnte bisher noch keine endgültige Abklärung mit den zuständigen Behörden erfolgen.

 

Zur weiteren Vorgehensweise wird mitgeteilt, dass zusätzlich zur technischen Abstimmung der Planung auch die Abstimmung mit der Regierung von Unterfranken erfolgen muss. Da es sich um eine Maßnahme des ISEK handelt, steht zumindest für die nicht der Halle zuzurechnenden Stellplätze eine 60%ige Förderung aus dem Topf der Städtebauförderung in Aussicht. Anschließend muss noch der erforderliche Bauantrag eingereicht und genehmigt werden.