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öffentlich


Wasserrechtliche Genehmigung für Einleitungen in Gewässer (RÜ, RÜB, Kläranlagen)
Ergebnisvorstellung der Variantenstudie



Sachvortrag:
Die Studie konnte in der Aufgabenverfolgung im RIS, aufgrund Fehlern in der Verwaltung jedoch nur sehr kurzfristig, eingesehen werden.
 
Zum TOP sind Herr Finger und Herr Schneider vom Ingenieurbüro Arz und der Klärwärter Herr Schwartz anwesend. Herr Finger stellt das Ergebnis der Studie vor und beantwortet die folgenden Fragen des Gremiums und von Herrn Schwartz.
 
Gemeinderat Endres nimmt während der Vorstellung an der Sitzung teil.
 
Gremium: Werden Leitungen in Privatgrundstücke verlegt?
Herr Finger: Die Leitungen werden zum größten Teil in Feldwege verlegt. Vereinzelt wird die Nutzung von Privat-Grundstücken notwendig.
 
Gremium: Welchen Durchmesser hat die Leitung nach Euerhausen bei Variante 2?
Herr Finger: Für die Leitung von Bütthard bzw. Höttingen nach Euerhausen wurde ein Durchmesser von DN 150 berechnet. Rohrleitungen dieses Durchmessers lassen sich auch noch einpflügen.
 
Gremium: Ist es richtig, dass bei Variante 2 erst alles nach Bütthard läuft?
Herr Finger: Nein. In Bütthard steht ein sehr starkes Hauptpumpwerk, das den Druck für den Transport bis Euerhausen aufbauen kann. Tiefenthal leitet nach Gaurettersheim, Gaurettersheim dann nach Höttingen. Höttingen leitet direkt in die Druckleitung von Bütthard nach Euerhausen ein.
 
Gremium: Sind auf dem Pumpleitungsverläufen Kontrollschächte notwendig?
Herr Finger: Ja. Auf den Hochpunkten sind Entlüftungsschächte notwendig. Zusätzlich ist alle 600 bis 800 m Leitungslänge ein Schacht notwendig. In diesen Schächten befinden sich immer zwei Schieber und ein Putzstück für Wartungsaufgaben.
 
Gremium: Befindet sich an jedem Pumpwerk ein Sammelbecken?
Herr Finger: Ja. An Jedem Pumpwerk befindet sich ein Pumpensumpf, in welchem sich das Schmutzwasser sammelt bevor es weitergepumpt wird. Die immer zwei daran angeschlossenen Pumpen sind jeweils so ausgelegt, dass sie auf jeden Fall mehr wegpumpen können als Mischwasser ankommt. Die Pumpen werden bei Trockenwetter ca. drei bis vier Mal am Tag laufen für ca. 15 min. Sie laufen im Wechselbetrieb. Zudem befindet sich an jedem Pumpwerk ein Regenüberlaufbecken, um den ersten Spülstoss bei einem Regenereignis aufzunehmen und eine gewisse Menge zu puffern.
 
Gremium: Wieviel Zeit ist im Fall einer Verstopfung?
Herr Finger: In seiner langen Zeit bei Arz hatte er bisher erst eine Verstopfung. Diese war in Gützingen. Dort hat ein Stein auf die Leitung drückt. Eine Verstopfung ist somit höchst selten. Im Fall einer Verstopfung würde sich außerdem das Rückhaltebecken füllen. In Extremfall müsste mit einem Fahrzeug abgepumpt werden. Häufiger ist jedoch, dass sich eine Pumpe verlegt. Das bedeutet, dass diese durch Fremdstoffe verklemmt, meist durch feuchte Toilettenpapiertücher.
 
Gremium: Wie sehen die Gebäude aus?
Herr Finger erläutert noch einmal die gezeigten Bauzeichnungen. Die Hauptpumpwerke werden als Gebäude teilweise oberirdisch, teilweise unterirdisch sein. Hier sind die Pumpen außerhalb des Sumpfschachtes aufgestellt. Die anderen Pumpen sind innerhalb der Sumpfschachtes vorgesehen. Hier sind die Pumpbauwerke unterirdisch geplant.
 
Gremium: Wird eine Vorreinigung des Abwassers stattfinden?
Herr Finger: Nein. Eine Vorreinigung des Mischwassers wird nicht stattfinden und ist nicht notwendig. Lediglich an den Abschlagstellen wird eine gewisse Vorreinigung durch einen Rechen stattfinden. An Abschlagstellen läuft Mischwasser in den Bach, wenn bei einem sehr starken Regenereignis das Regenüberlaufbecken überläuft.
 
Gremium: Wie hoch ist der Wartungssaufwand bei Variante 2?
Herr Finger: Jede Pumpe sollte einmal pro Jahr geprüft werden und Verschleißteile ausgetauscht werden. Ein Kontrollgang wird einmal pro Woche und nach jedem Regenereignis empfohlen und voraussichtlich vom Landratsamt im Genehmigungsbescheid auch festgeschrieben.
Herr Schwartz: Die Erfahrung mit Gützingen hat gezeigt, dass nach jedem Regenereignis eine Pumpe belegt ist. Er ist sich aber mit Herrn Finger einig, dass in Gützingen eine speziellere Situation vorliegt.
 
Gremium: Wie ist die Situation in einem längeren Stromausfall?
Herr Finger: Im Regelfall sind ca. vier Stunden Zeit bis der Pumpensumpf gefüllt ist. Danach füllt sich noch das Regenüberlaufbecken.
 
Gremium: Gab es bisher keine Regenüberlaufbecken?
Herr Finger: Die Funktion der Regenüberlaufbecken haben bisher die Klärbecken übernommen.
 
Gremium: Wurde Oesfeld berücksichtigt?
Herr Finger: Der Anschluss von Gützingen und Oesfeld wurde in den Berechnungen für beide Varianten berücksichtigt. Da für Oesfeld aber noch eine gehobene Erlaubnis vorliegt, können die hier gegebenenfalls notwendigen Investitionen noch ca. zehn Jahre hinausgeschoben werden.
 
Gremium: Wie wird bei Variante 1 der Klärschlamm und das Presswasser entsorgt?
Her Finger: Für Klärschlamm und Presswasser sind drei Hochbehälter eingeplant. In den beiden Klärschlammbehältern wird der Klärschlamm eingelagert. Wenn dieser mobil gepresst wird, erfolgt die Einlagerung des Presswassers aus dem Klärschlamm aus Klärschlammbehälter 1 im Presswasserbehälter. Die Einlagerung des Presswassers aus dem Klärschlamm aus Klärschlammbehälter 2 erfolgt in Klärschlammbehälter 1. Das Presswasser kann zeitverzögert und zeitgesteuert über ca. einen Monat dem Mischwasser wieder zur Behandlung zugeführt werden. Neu anfallender Klärschlamm kann im leeren Klärschlammbehälter Nr. 2 eingelagert werden.
 
Herr Schwartz: Kann die aktuelle Reinigungsstufe in Variante 1 integriert werden?
Herr Finger: Nein. Zum einen ist mit der aktuellen Anlage eine gezielte Denitrifikation, die vom WWA gefordert ist, nicht möglich. Zum anderen ist ein Zusammenspiel von alten Bauteilen mit neuen Bauteilen problemanfälliger. Des Weiteren ist die bestehende Anlage bereits so lange in Nutzung, dass ein Austausch in nicht allzu langer Zukunft kommen würde. Bei Variante 1 musste mit einer Anlage gerechnet werden, die jeder Anlagenbauer bauen kann. Dies ist vom WWA vorgegeben.
 
Gremium: Wären Varianten der Variante 1 eventuell billiger?
Herr Finger: Verschiedene Kläranlagenkonzepte könnten unter Umständen günstiger bezüglich des Stromverbrauchs sein. Die Betriebskosten für die Anlage (ohne Personal) sind bei Variante 1 und 2 in etwa gleich. Die Herstellungskosten sind jedoch bei Variante 1 sehr deutlich höher. Der Kostenvergleich musste auf 60 Jahre gerechnet werden inklusive Preissteigerungen und Zinsen. Dies ist Vorgabe des Landesamtes und beruht auf der angenommen längsten Nutzungsdauer der Bauwerke. In diesem Fall haben die Betonbauwerke die längste geschätzte Nutzungsdauer von 60 Jahren.
 
Gremium: Was ist in den gezeigten ca. drei Millionen Euro für Variante 1 enthalten?
Herr Finger: Die ca. drei Millionen sind nur die Kosten für die Kläranlage. Hierin sind weder die Pumpwerke noch die Pumpleitungen enthalten.
 
Gremium: Können die bestehenden Becken nachgenutzt werden.
Herr Finger: Nein. Die aktuellen Becken sind immer bis zu einem bestimmten Anteil gefüllt. Somit wird die Abdichtungsfolie an der richtigen Stelle gehalten und trocknet nicht aus. Die Regenüberlaufbecken laufen immer komplett leer. Würde man die bestehenden Becken weiter verwenden würden durch die Sonneneinstrahlung zeitnah Trockenschäden entstehen.
 
Gremium: Wie hoch ist der Stromverbrauch bei Variante 2?
Herr Finger: Der Stromverbrauch liegt bei ca. 59,9 kWh / Jahr für das gesamte System inklusive Euerhausen und Herchsheim.
 
Gremium: Ist der Einkauf in den AVO in den Kosten berücksichtigt?
Herr Finger: Ja.
 
Gremium: Werden die jährlichen Beiträge an den AVO nach der gelieferten Menge und dem Verschmutzungsgrad berechnet?
Herr Finger: Ja. Die Überwachung erfolgt durch den AVO.
 
Gremium: Werden Kosten für die Ertüchtigung der Anlage in Winterhausen auf die Mitglieder umgelegt?
Herr Finger: Ja. Die Anlage in Winterhausen befindet sich aber nach seiner Ansicht auf dem aktuellen Stand der Technik. Somit sind hier keine größeren Investitionen in naher Zukunft zu erwarten.
Herr Schwartz: Der AVO zahlt aktuell weniger Überwachungskosten durch das WWA als der Markt Bütthard.
 
Gremium: Sollte man Oesfeld jetzt schon mit anschließen?
Herr Finger: Nein. Erst nach Umsetzung der derzeit aktuellen Maßnahmen sollte man an Oesfeld weiterarbeiten.
 
Aus dem Gremium werden Zweifel geäußert, ob ein Beschluss für eine Variante bereits in der heutigen Sitzung notwendig ist. Daraufhin wird aus dem Gremium an das Gremium gefragt, ob noch Entscheidungsgrundlagen für eine Entscheidung vermisst werden. Dies wird verneint.

Beschluss:
Der Marktgemeinderat beschließt mit dem Markt Giebelstadt zusammen die Variante 2 weiter zu verfolgen. Die Studie ist dem WWA unter Berücksichtigung der vorgebrachten Sachverhalte vorzulegen.

Abstimmungsergebnis:
 
Ja-Stimmen:
10
Nein-Stimmen:
2
Persönlich beteiligt:
0
 




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Verwaltungsgemeinschaft Giebelstadt
Marktplatz 3, 97232 Giebelstadt
Tel.: 0 93 34 / 8 08 - 0
E-Mail: info@giebelstadt.de
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